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Fachkonferenz Sport & Schule 2015

| Allgemein (Sportjugend)

Unter dem Titel „Der organisierte Sport zwischen Dienstleister und Mitgestalter im Ganztag“ trafen sich jetzt rund 150 Mitarbeiter aus bundesweiten Sportorganisationen und der Schulaufsicht in Düsseldorf.

Anlass war die 4. Fachkonferenz Sport & Schule, zu der der DOSB und die Deutsche Sportjugend eingeladen hatten. Maßgeblich beteiligt an der Tagung war auch die Sportjugend NRW, die mit den Themen „Mitgliedschaftsmodelle“, „Freiwilligendienste“ und „Sporthelferausbildung“ die Hälfte der sechs Foren mitgestaltete. Und mit Prof. Dr. Nils Neuber von der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster hielt sogar ein ehemaliger (freier) Mitarbeiter der Sportjugend den Impulsvortrag zum Thema „Bewegung, Spiel und Sport im Ganztag – Status Quo und Herausforderungen". Darin betonte er, dass Partizipation der Schüler der Schlüssel zum Gelingen der Ganztagsschule sei. Selbstverantwortung und Mitbestimmung spiele beim Aufwachsen heute eine zentrale Rolle. Als ein weiteres Ergebnis stellte Neuber treffend fest: „Die Frage sei nicht mehr, ob der Sport in Ganztagsschulen stattfindet, sondern wie er stattfinden soll!“

Hintergrund
Die Entwicklung hin zur Ganztagsschule im deutschen Schulsystem geht stetig voran. So bieten mittlerweile knapp 60 Prozent der Schulen Ganztagsangebote an, wobei weit über ein Drittel aller Schüler/innen regelmäßig daran teilnimmt. Dies erfordert einen Umdenkprozess im Sport und die Bereitstellung neuer Spiel-, Sport und Bewegungsangebote in Ganztagsschulen. Auch wenn der im August erschienene „Dritte Deutsche Kinder- und Jugendsportbericht“ bestätigt hat, dass der Sport außerschulischer Bildungspartner „Nr.1“ ist, findet die Zusammenarbeit zwischen Sport und Schule leider nicht immer auf Augenhöhe statt. Vielen Kooperationen fehlt es an abgestimmten Inhalten und tragfähigen Strukturen.

NRW weit voran
Der Vorsitzende der Sportjugend NRW, Rainer Ruth, konnte in einer prominent besetzten Talkrunde das Spannungsfeld zwischen Ganztagsschulentwicklung und organisiertem Sport am Beispiel des Landes NRW beleuchten. Sein Fazit am Ende dieser Tagung: „Wir sind froh darüber, dass wir uns so gut hier präsentieren können. Ich glaube es wird besonders deutlich, dass wir in NRW weit vorangeschritten sind in der Entwicklung unserer Ganztagsangebote. Wir haben ganz viele Dinge schon auf den Weg, mit denen unsere Sportvereine und Verbände den Ganztag gestalten können“.

Programm ist Erfolgsmerkmal
Und das dafür das Programm NRW bewegt seine KINDER! ein wesentliches Erfolgsmerkmal ist, belegt Rainer Ruth mit zwei Beispielen: “Zum einen konnten wir über den Pakt mit dem Sport 70 neue Fachkraftstellen bei den Bünden und Verbänden einrichten. Zum anderen haben wir die Möglichkeit, den organisierten Sport und die Berater im Schulsport zusammen zu führen. Wir haben hier per Erlass regeln können, dass es eine hauptberufliche Zusammenarbeit zwischen dem Sport- und dem Schulbereich gibt. Ich glaube, beides ist einzigartig in der ganzen Bundesrepublik Deutschland“.


Ulrich Beckmann

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