- Von insgesamt 19.000 Sportvereinen in NRW sind 12.000 in der sportlichen Kinder- und Jugendarbeit aktiv.
- Dabei werden sie von 120 Bünden und Fachverbänden sowie 160 hauptberuflichen Mitarbeitern im NRW-Sport begleitet und unterstützt.
- In NRW leben 5 Millionen Kinder und von denen sich bereits zwei Millionen in Sportvereinen bewegen.
Mit der Zustimmung auf der Ständigen Konferenz der Bünde und Verbände Mitte November beginnt jetzt die zweite Halbzeit des Programms NRW bewegt seine KINDER! Zuvor beschlossen mehreren Gremien der Sportjugend und des Landessportbundes die Fortschreibung für eine „Bewegte Kindheit und Jugend in NRW“, so der Untertitel. Für die vier Schwerpunkte Kindertageseinrichtungen, Schulsport/Ganztag, Sportverein und Netzwerkarbeit erläutert die Fortschreibung sowohl Perspektiven als auch Ziele und Maßnahmen für die nächsten fünf Jahre. Umsetzen werden diese Maßnahmen weiterhin die Bünde und Verbände, die in der ersten Halbzeit des Programms über 200 Maßnahmen und Aktionen durchgeführt haben.
Ganztag ist größte Herausforderung
Grundlage der Fortschreibung ist eine umfangreiche Bilanz der ersten fünf Jahre des Programms. Die fällt nach Einschätzung von Matthias Kohl, dem zuständigen Referatsleiter der Sportjugend, durchaus positiv aus: „Wir können sehr damit zufrieden sein, was wir in den Schwerpunkten Kindergarten, Schule und Sportverein bis jetzt erreicht haben. Dabei war und ist die massive Einführung des Ganztags in den Schulen die größte Herausforderung“.
Sportvereine im Mittelpunkt
Für Eric Görtz vom NRW-Judoverband sind es vor allem die Sportvereine, die im Programm NRW bewegt seine KINDER! die Chance zur Weiterentwicklung nutzen können: „Unser Ziel ist es, dass jeder Verein in ein paar Jahren ein eigenes Vereinsprofil hat und in der Bildungslandschaft vor Ort als Kooperationspartner auftreten kann“. Neben Kooperationen ist es jedoch genauso wichtig, das Kerngeschäft der Sportvereine zu sichern und auszubauen. So engagieren sich zum Beispiel zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsene ehrenamtlich im Sportverein. Als Jugendvorstände, Jugendsprecher oder sogenannte J-Teams vertreten sie die Interessen junger Menschen in Sportvereinen und in der Öffentlichkeit. Sie sind damit nicht nur Vorbilder, sondern auch wichtige Säulen für die Vereins- und Verbandsentwicklung.
Perspektiven des Programms
Darauf kann das Programm jetzt aufbauen und bietet den Akteuren bis 2020 unter Anderem folgende Maßnahmen und Ziele:
- 1.000 Kitas erhalten das Gütesiegel „Anerkannter Bewegungskindergarten“.
- Die Hälfte aller Sportvereine mit Angeboten für Kinder im Vorschulalter führen Kooperationsangebote mit Kitas durch, z. B. das Kibaz.
- Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote im Ganztag werden vorrangig von Sportvereinen durchgeführt und sind aus Ganztagsmitteln angemessen finanziert.
- Kinder und Jugendliche im Sport erreichen jährlich 20.000 Sport- und Bewegungsabzeichen. Das Deutsche Schülersportabzeichen wird auf 180.000 jährlich vergebene Abzeichen ausgebaut.
- Die Sportvereine werden bei ihrem Bemühen, ein Selbstverständnis als Bildungsakteur zu entwickeln, unterstützt.
- Die Sportjugend entwickelt zusammen mit Bünden und Verbänden ein Gütesiegel für aktive Vereine in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und bietet es landesweit an.
- Das Fachkraftsystem in den Bünden und Verbänden wird enger verzahnt, quantitativ ausgeweitet, qualitativ weiterentwickelt und langfristig abgesichert.
- Bünde und Verbände positionieren sich als Bildungsakteur und Bildungspartner in ihrer lokalen Bildungslandschaft.
Dazu Matthias Kohl: “In den kommenden Jahren müssen wir das Verbundsystems des NRW-Sports aus Sportvereinen, Bünden und Verbänden und die Partner der lokalen Bildungslandschaften weiter beleben, um eine angemessene Rolle des Sports in den entstehenden Bildungsnetzwerken zu finden und einzunehmen“. Dabei können alle Akteure auf die umfangreichen Erfahrungen aus der bisherigen Arbeit im Programm NRW bewegt seine KINDER! aufbauen.
Ulrich Beckmann
Foto: Andrea Bowinkelmann
Die Broschüren NRW bewegt seine KINDER! – „Arbeitszeitraum 2015-2020“ und „Konzepte und Initiativen im Verbundsystem 2010-2015“ stehen hier als Download zur Verfügung.
Ein sechsminütiger Film zeigt die bisherige Bilanz und die Perspektiven des Programms.