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Junges Engagement hat wenig Stimmen

| Allgemein (Sportjugend)

Was bedeutet das für die Führung von Sportvereinen?

Die Alten bestimmen die Zukunft der Jungen. Die Gruppe der 18- bis 30-jährigen lag bei der jetzigen Wahl laut statistischem Bundesamt bei gerade einmal 13 Prozent, die Generation der 50- bis über 70-Jährigen bei fast zwei Dritteln. Das hat Konsequenzen. Doch wie sollen sich die Jungen einmischen, wenn sie derart wenig Stimmen haben? Und was bedeutet das für die Führung von Sportvereinen, die eigentlich mit jungem Schwung und frischen Ideen in die Zukunft gehen müssen? Beobachtungen aus Münster und Düsseldorf.

Der Gesamtbefund für die Gesellschaft ist ernüchternd. Die alten, weißen Männer, wie sie oft despektierlich genannt werden, bestimmen das Geschehen. Und daraus erwächst Kritik: „Wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, ist eine der Parolen, die die Jungen den „Boomern“ (Generation der Baby-Boomer) zurufen.

Auch die Zahlen für den Sport sprechen Bände. Der letzte Sportentwicklungsbericht förderte es zu Tage: Der Anteil der über 40- bis 60-Jährigen in Sportvereinsvorständen liegt bei 51,4 Prozent. Nur 4,2 Prozent in führenden Positionen im Sport sind zwischen 19 bis 26 Jahre alt. Erwähnt sei hier, dass nicht nur die Jüngeren, sondern auch die Frauen deutlich unterrepräsentiert sind.

Sportler*innen wie Jan Schützner wissen um die Fakten und gerade deshalb mischen sie sich ein. Jan Schützner stellt sich in Münster (als Einstieg in eine Führungsposition im Sport) zur Wahl in den Vorstand der dortigen Sportjugend. Der Lacrosse-Sportler hat im Vorfeld der Bundestagswahlen bei einem YouTube-Spot der Sportjugend NRW mitgewirkt. Das Video sollte junge Menschen motivieren, zur Wahl zu gehen. Viele junge Menschen wie Jan nutzen diese Plattformen und weitere soziale Medien. Ihr Ziel: Junge Menschen zur politischen Beteiligung animieren.

„Alle Menschen sollen die gleichen Chancen haben. Einmischen in die Politik ist wichtig“, sagt der 20 Jahre alte Sportstudent. Gerade als junger Erwachsener gelte es, Themen wie Inklusion und Integration im Sport oder Anti-Rassismus zu fokussieren. Gemeinsam mit Gleichgesinnten ist er bereits in einem J-Team für die Sportjugend Münster aktiv, dies ist der Zusammenschluss von mindestens vier jungen Menschen bis 26 Jahre, die sich ehrenamtlich im Sport engagieren. Es bietet jungen Menschen die Möglichkeiten sich auszuprobieren, Projekte zu managen und Teil einer Gemeinschaft zu sein. Das „J“ steht dabei für „Jugend“, „Junior“, „Jugendwarte“. J-Teams gibt es sowohl in Vereinen als auch bei Sportbünden und Fachverbänden.

Den gesamten Artikel „Einmischen“ von Theo Düttmann und Heidi Hagemann lesen Sie in der nächsten „Wir im Sport“

Fotos: AdobeStock © Jacob Lund, Johannes Klais

 

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