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Artikel

Nachhaltigkeit in der Vereinsentwicklung

| Allgemein (Sportjugend)

Zwei Beispiele aus dem Münsterland

Wie soll er aussehen – mein Verein – in Zukunft? Jugendliche aus Vereinen setzten sich zusammen und kamen zu visionären Ideen. Und erarbeiteten dazu ein ganzes Puzzlebild – mit einem neuen Baustein zum Thema „Nachhaltigkeit“.

Grüne Ledergarnituren und hochglanzpolierte Holztische. An der Wand: Wimpel, darüber Pokale. Heiteres Stimmengewirr im Raum. Das Vereinsheim des TuS Laer verströmt eine gemütliche Clubatmosphäre. Jugendliche und Verantwortliche des TuS haben sich hier zusammengefunden. Es geht unter der Moderation von Paul Langenfeld, Fachkraft des Kreissportbundes Steinfurt, um etwas Wichtiges: um die Weiterentwicklung des Vereins.

Mitverantwortung im Sport
Als einer der ersten nimmt der TuS Laer dabei den Aspekt „Nachhaltigkeit“ unter die Lupe. Eine Herausforderung. Dieser Begriff wird zwar oft mit Klimaschutz gleichgesetzt, um fasst jedoch weit mehr. Diese reichen von der Armutsbekämpfung über die Gleichstellung der Geschlechter bis hin zum Klimaschutz. „Wir greifen als Sportjugend NRW das Thema auf, weil wir eine Mit-Verantwortung im Sport haben“, erklärt Referentin Raphaela Tewes, „in unseren Vereinen gibt es viele tolle Ansätze, von der Ernährung über die Ressourcenschonung bis hin zu Bewegung in Natur und Umwelt.“ Tewes betont: „Wir haben es selbst in der Hand. Mit dem neuen Baustein unterstützen wir die ersten Schritte des nachhaltigen Handelns."

Nachhaltiges Standbein durch junges Ehrenamt
Für Sonja Thüning, zweite Vorsitzende des TuS, bedeutet das in erster Linie die Zukunftssicherung ihres Vereins durch Nachwuchskräfte: „Vor zwei Jahren haben wir ein J-Team gegründet. Darauf sind wir stolz. Zudem haben auf einen Schlag zehn Jugendliche eine Übungsleiterausbildung gemacht. Einige wollen auch Juniormanager werden. Das ist ein nachhaltiges Standbein durch junges Ehrenamt.“

Fair-Trade-Bälle und Anreise mit dem Fahrrad
Vereinskollegin Jessica Hille bringt eine soziale Facette mit ein. Sie hat einen Ball mitgebracht. „Dieser Ball ist unter Fairtrade-Bedingungen hergestellt. Das heißt, es wird garantiert, dass er nicht von Kinderhänden produziert wird. Das ist bei herkömmlichen Bällen nicht sicher. Wir können ihn doch aus probieren“, regt sie an. Anouk Huster wiederum schlägt vor: „Man kann versuchen, möglichst viel so zu gestalten, dass eine Anreisemit dem Fahrrad möglich ist.“ Die 17-Jährige leitet eine Kindertanzgruppe: „Wir als Übungsleiterinnen sind auch Multiplikatoren, Wir weisen Kinder und Elterndarauf hin, dass sie anstatt Plastikflaschen wiederverwendbare mit ins Training nehmen.“

Nikolausfeier als Chance für Änderung
Ortswechsel. Auch der Reit- und Fahrverein Südlohn-Oeding „bastelt“ an seiner Zukunft. In der „Reiterstube“ der Vereinsanlage haben sich Nachwuchstrainer*innen und Mitglieder des Jugendvorstandes zusammengesetzt, um Ideen zu sammeln. „Die Jugendlichen hier begeistern sich sehr für das Thema Nachhaltigkeit“, lobt Dominik Braun, Jugendbildungsreferent des Pferdesportverband Westfalen. Der Verband ist Wegbereiter. “Wir haben schon seit ein paar Jahren einen Baustein „Tier, Umwelt und Natur“ im Profil“, erklärt Braun. Über den Sportpartner Pferd gibt es eine direkte Brücke zu diesen Themen. Die Jugendlichen blicken im Moment auf die Nikolausfeier. Dort werden sie den Mitgliedern das Thema Nachhaltigkeit in Gesprächen näher bringen. Ein Anliegen, das sich gut umsetzen lässt. Jugendvorstandsmitglied Jette van der Linde: „Es braucht oft nur eine Idee, ein bisschen Arbeit und Organisation und schon ist viel mehr möglich, als man so denkt!“

Den gesamten Artikel „Die Puzzle-Profis“ von Michael Stephan lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Wir im Sport.

Foto: Michael Stephan

 

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