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Erfahrungsaustausch und viel Bewegung

| Allgemein (Sportjugend)

Sporthelferforum 2023 in Hagen

140 Sporthelferinnen und Sporthelfer konnten Anfang September in Hagen am Sporthelferforum verschiedene sportbezogene Workshops besuchen, sich austauschen und zu unterschiedlichen Themen informieren. Das Sporthelferforum hatten, wie schon in den letzten Jahren, die Kreissportbünde Ennepe-Ruhr und Märkischer Kreis sowie der Stadtsportbund Hagen gemeinsam organisiert.

Stimmen von Lehrkräften beim Sporthelfer-Forum Hagen
Tanja Kalthoff (Sport und Biologie) vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lüdenscheid: „Ich leite seit 2010 die Sporthelfer-Ausbildung an unserer Schule und wir machen das in Kooperation mit unserem Nachbar, dem Zeppelin-Gymnasium. Die Ausbildung wird gerade nach Corona vor allem von den jüngeren Klassen sehr gut mit einer hohen Anmeldezahl angenommen, weil auch dort ein hoher Bedarf nach Bewegung besteht. Bei uns werden die Sporthelfer auch eingesetzt bei Schul- und Sportfesten, bei Bundesjugendspielen und an Grundschulen oder dem Weihnachtsmarkt der guten Taten.“

Christopher Wennrich (Sport und Sozialwissenschaften) vom Burggymnasium in Altena: „Wir bilden Sporthelfer im Rahmen eines Differenzierungskurses in der 9. oder 10. Klasse aus. Ich habe auch schon einmal zwei Projektkurse für ein ganzes Schuljahr in Kooperation mit einer Grundschule durchgeführt, in denen die ausgebildeten Sporthelfer dann den Unterricht bei den Grundschülern mitgestaltet haben. Jetzt in den Kursen sind hauptsächlich Schülerinnen und Schüler, die schon in einem der örtlichen Vereine sind. Schwierig wird es für die wenigen, die nicht im Verein sind und von auswärts kommen, sie an einen Verein zu vermitteln.“

Tobias Petrasch (Englisch und Sport) von der Gesamtschule Hardenstein in Witten: „Bei den Einsatzmöglichkeiten der Sporthelfer kooperieren wir auch mit dem Stadtsportverband Witten und letztes Jahr zum Beispiel mit der TU Dortmund. Die hatten einen Motoriktest mit Grundschülern gemacht, da haben wir die Stationen mitbetreut. Dann hatten die Wittener Kindergärten das Jolinchen Sportabzeichen und da war es interessant zu beobachten, wie die Sporthelfer und Sporthelferinnen mit den Kindergartenkindern umgegangen sind.“

Sandra Walter (Sport und Englisch) und Raphael Goesmann (Geschichte und Sport) vom Theodor-Heuss-Gymnasium in Hagen: „Wir beide haben es zusammen geschafft, die Sporthelferausbildung als einzige Schule in Hagen auch während Corona durchzuführen, natürlich unter veränderten Bedingungen. Die ausgebildeten Sporthelfer in die Sportvereine zu bringen, funktioniert bei uns ganz gut, weil wir beide hier wohnen und im Sportverein aktiv sind, aber auch die anderen Sportvereine ansprechen. Unsere Sporthelfer sind neben den Aktivitäten im Schulzusammenhang auch sehr oft außerhalb im Einsatz, wie bei einem großen Schwimmevent im Westfalenbad oder den Sportfesten an den 38 Hagener Grundschulen, wobei wir da mehr Anfragen haben, als wir mit unseren 40 Sporthelferinnen und Sporthelfern bewältigen können.“

 

Sporthelferforum in Ahaus – viele Praxis-Ideen für Sporthelfer*innen in Schulen

Nach drei Jahren Corona-Pause konnte kurz vor den Herbstferien endlich wieder ein Sporthelferforum der Sportjugend im KSB Borken stattfinden. Rund 50 Sporthelfer*innen aus dem Kreis Borken erlebten in Ahaus einen abwechslungsreichen und praxisbezogenen Workshoptag. Gemeinsam mit dem Berater im Schulsport und der Irena-Sendler-Gesamtschule Ahaus organisierte das Team der Sportjugend attraktive Sportangebote und schaffte den passenden Rahmen zum Erfahrungsaustausch für Sporthelfer*innen und deren Lehrkräfte.

Auszeichnung für Sporthelferschulen
Hauptorganisatorin des Sporthelferforum in Ahaus war Annette Hülemeyer (AH), stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Fachkraft für Jugendarbeit beim Kreissportbund Borken: „In unserem Sporthelferprogramm zeichnen wir jetzt auch langjährige Sporthelfer-Schulen aus. Wir möchten, dass diese Schulen ein äußeres Aushängeschild für jahrelanges und regelmäßiges Engagement im Sporthelferprogramm bekommen und deutlich machen können: Wir sind Sporthelferschule. Wir haben momentan rund 20 aktive Sporthelferschulen, müssen aber noch bei ein paar Schulen nachfragen, ob die Lehrkräfte noch aktiv sind oder vielleicht die Schule gewechselt haben.“

Aus- und Fortbildungen für Lehrkräfte
AH: „Wir machen keine eigenen Lehrerfortbildungen, das machen die Bezirksregierungen zweimal im Jahr. Wir haben einen sogenannten Erfahrungsaustausch und koppeln ihn an die Sporthelferforen und laden die Lehrkräfte dann auch zur Fortbildung ein. Die Ausbildung für die neuen Lehrkräfte läuft generell zweimal im Jahr in Verbindung mit der Sportjugend Steinfurt über die Bezirksregierung Münster.“

Als Sporthelfer im Sportverein?
AH: „Die Schulen, die die Ausbildungen als freiwillige AG zusätzlich zum Unterricht anbieten, bei denen sind fast alle Schülerinnen und Schüler im Sportverein aktiv. Die Schulen, die die Sporthelferausbildung im Ergänzungsbereich oder Wahlpflichtbereich anbieten, wo die Schüler ein Fach wählen müssen, da sind auch Schüler drin, die nicht wissen, welche Aufgaben es für Sporthelfer gibt, welche Möglichkeiten später auch im Verein bestehen oder dass man während der Ausbildung nicht nur Sport treibt. Um die nicht vereinsgebundenen Sporthelfer in die Vereine zu bringen, informieren wir als Kreissportbund die örtlichen Sportvereine regelmäßig darüber, an welchen Schulen die Sporthelferausbildungen stattfinden und wir werden zukünftig die Sportvereine nochmal gezielter darauf hinweisen, dass sie sich auch in den Schulen melden können, um ihrer Sportarten und Angebote vorzustellen und aktiv für Helfer in den Vereinen zu werben.“

Landeskinderschutzgesetz in Schule und Verein
AH: „Ich hatte die Schulen informiert, dass das Thema Landeskinderschutzgesetz alle betrifft, ob Kita, Schule oder Verein, die in naher Zukunft ein Schutzkonzept erstellen müssen, und da muss man natürlich genau schauen, wo sind Risiken im Verein, wo sind Risiken in der Schule, wo muss ich bestimmte Regeln festlegen, wie wir damit umgehen wollen. Und das betrifft dann auch durchaus Zusatzausbildungen wie die Sporthelferausbildung oder Aktivitäten von Schülerinnen und Schülern im Verein, dass sie auch darauf vorbereitet sind, Gewalt im Sport zu vermeiden und welche Vorbildfunktion sie als Sporthelfer oder Sporthelferin haben.“

Sportabzeichen an Schulen
AH: „Der KSB Borken ist bei den Sportabzeichen-Zahlen recht weit vorne, wir haben schon einmal die zehntausender Marke überschritten vor Corona und arbeiten daran, dass wir wieder dahin kommen. Und unsere Schulen im Kreis sind sehr rege bei der Abnahme und gepuscht wird das Ganze zusätzlich durch das Angebot des Kreises Borken, Aktionstage in Kommunen zu fördern, wo Sportvereine und Schulen gemeinsam unter Federführung eines Stadt- oder Gemeindesportverbandes einen Sportabzeichentag organisieren.“

 

Zusammenstellung, Interviews und Fotos: Ulrich Beckmann/LSB-Redaktion

 

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