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In Zukunft gemeinsam aktiv: Die nächsten Schritte

| Allgemein (Sportjugend)

Arbeitstagung aller hauptberuflichen Fachkräfte der Sportjugenden

Rund 140 Teilnehmende aus Bünden und Verbänden trafen sich Mitte Oktober im Sport-und Tagungszentrum Hachen zur 11. Arbeitstagung aller hauptberuflichen Fachkräfte der Sportjugenden. Insgesamt 14 Mitarbeiter*innen aus den Sportjugend-Ressorts „Kinder- und Jugendsportentwicklung“ und „Kinder- und Jugendverbandsarbeit“ hatten an den zwei Tagen ein Mix aus Workshops, Gesprächsrunden und Zeit zum Netzwerken zusammengestellt. Über die Tagung sprach die LSB-Redaktion mit den Ressortleitungen Judith Blau und Hanno Krüger.

LSB-Redaktion: Titel der Arbeitstagung war „In Zukunft gemeinsam aktiv. Die nächsten Schritte…
Welche Schwerpunkte in der gemeinsamen Zukunft mit den Fachkräften wurden auf der Tagung behandelt?

Hanno Krüger: Im Vordergrund stand natürlich der regelmäßige Kontakt zu den Fachkräften und ihnen zu signalisieren, dass ihre Stellen für 2023 sicher sind. Das ist umso wichtiger, als dass es eine große Fluktuation bei den Fachkraftstellen gibt und wir auch bei der Sportjugend NRW in letzter Zeit viele neue Ansprechpartner*innen in unseren Themen für die Fachkräfte haben, die sich auf der Arbeitstagung vorstellen konnten. Wichtig war auch, angesichts der aktuellen weltweiten Krisen, die auch den Kinder- und Jugendsport betreffen, trotzdem eine positive Stimmung zu verbreiten und für die Arbeit der Fachkräfte positive Signale zu senden. …

Außer den genannten Schwerpunkten wurden in Workshops natürlich auch bestehende Programme, Projekte und übergreifende Themen der Sportjugend beleuchtet. Was sind aus deiner Sicht die aktuell wichtigsten deines Ressorts?
Judith Blau: Im Ressort „Kinder- und Jugendsportentwicklung“ haben wir mit dem Dreiklang „Verein, KiTa, Schule“ das Hauptthema der nächsten Jahre festgelegt. Eine Aufgabe, die dabei aktiv angegangen werden muss ist, den Kinder- und Jugendsport im Verein als „Fundament des organisierten Sports“ aufrechtzuerhalten und zu stärken. Erfolgreiche Methoden wie „Zeig dein Profil!“ als Leitprodukt in der Arbeit mit Sportvereinen helfen uns dabei. Für das Zusammenspiel von Sportvereinen mit Kindertagesstätten, Kindertagespflege und Grundschule hat sich das Kinderbewegungsabzeichen Kibaz als attraktives und flexibles Veranstaltungs- und Kooperationsformat bewährt. …

Hanno Krüger: Im Ressort „Kinder- und Jugendverbandsarbeit“ ist aktuell das Landeskinderschutzgesetz ein ganz wichtiges Thema. Es gibt zwei aktuelle Studien, aus denen hervorgeht, wieviel Gewalt auch Kindern und jungen Menschen in unseren Sportvereinen angetan wird, und wir wollen verdeutlichen, dass wir uns als Sportjugend NRW da ganz klar positionieren. Das neue Gesetz gibt uns die herausfordernde Aufgabe, dass wir Kinderschutzkonzepte flächendeckend in NRW in unseren Sportvereinen und Mitgliedsorganisationen etablieren müssen. Wir haben das Thema auf der Tagung diskutiert und darüber gesprochen, wie uns das in den nächsten fünf Jahren in den 12.000 Sportvereinen in NRW mit einer Jugendabteilung gelingen kann.

Welches Resümee ziehst du aus dem Fachgespräch Kinder- und Jugendpolitik, Sport, KiTa und Schule?
Judith Blau: Hier wurde wieder einmal deutlich, dass die Fachkräfte in den Bünden und Verbänden die Brückenbauer zwischen Vereinen, Kitas und Schulen sind. Diese Ressource muss gestärkt werden, um die vielfältigen Aufgaben in der Kinder- und Jugendarbeit zu bearbeiten. Die große Herausforderung wird sein, dass Aktivitäten, Programme und Projekte, die auf Landesebene erarbeitet werden auch in den Bünden, Verbänden und Sportvereinen mit ihren Kooperationspartnern erfolgreich umgesetzt werden können. Als gutes Beispiel wurde hier das Projekt „Sportplatz Kommune“ genannt.

Hanno Krüger: Beim Fachgespräch wurde deutlich, wo die großen Baustellen für den organisierten Sport in der Zukunft liegen, zum Beispiel beim Ganztag. Dort können wir ein starker Motor und Unterstützer sein, brauchen aber auch von der Politik klare Richtlinien für die Zusammenarbeit, damit die Sportvereine starke Partner bleiben können, wenn der Ganztagsanspruch bis 2026 realisiert wird. Dabei helfen könnten die jungen Engagierten in den Freiwilligendiensten, dieses Erfolgsprogramm lässt sich sicherlich noch ausbauen. Natürlich haben wir auch über Schwimmen, Schwimmfähigkeit und Bäderschließungen gesprochen und welche Auswirkungen die Energiekriese besonders für Kinder und Jugendliche bedeutet. Unterm Strich nehme ich wahr, dass die Sportjugend NRW für die Staatskanzlei und das Jugendministerium ein starker Partner ist.

Wie ist dein Gesamteindruck dieser Fachtagung und was sind die nächsten Schritte?
Judith Blau: Die Fachtagung hat gezeigt, wie vielfältig das Verbundsystem des organisierten Sports in NRW ist und wie wichtig ein enger Kontakt zu den Fachkräften in den Bünden und Verbänden ist. Nur so können wir unsere gemeinsamen Programme und Projekte flächendeckend umsetzen. Insgesamt war es eine sehr gelungene Tagung, die neben den Arbeitsphasen auch genügend Raum zum Netzwerken geboten hat. Gerade der enge Kontakt zu den Fachkräften muss systematischer geplant werden, so dass wir auch gerade neue Kolleg*innen den Einstieg in die Themenvielfalt der Kinder- und Jugendsportentwicklung und der Jugendverbandsarbeit erleichtern.

Hanno Krüger: Mein Gesamteindruck von der Tagung war sehr gut, auch weil sie von den Kolleg*innen beider Ressorts zusammen vorbereitet wurde. Ich glaube, dass uns die Fachtagung auch außerhalb der Workshops und der Fachgespräche gut gelungen ist, auch mit dem Rahmenprogram und der tollen Moderation und wir damit auch die Zusammenarbeit mit den Fachkräften gestärkt haben.
Weitere Schritte in der Zusammenarbeit mit den Mitgliedsorganisationen wird es zu den aktuellen Themen Landeskinderschutzgesetz und Vereinsjugendoffensive geben. Dort wollen wir Schwerpunkte der Dekadenstrategie wie Junges Ehrenamt oder die Vereinsjugendordnung, für die wir im Moment ein digitales Tool vorbereiten, weiter entwickeln. Auch die Themen Qualifizierung und Jugendbildung müssen dringend weiter bearbeitet werden.

  • Das gesamte Interview lesen Sie hier

Das Interview führte Ulrich Beckmann
Foto: Andrea Bowinkelmann

 

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