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Artikel

Jugendtag 2022 der Sportjugend NRW in Ratingen

| Allgemein (Sportjugend)

Wirtschaftsplan 2023, Landeskinderschutzgesetz und  Nachwahlen im Vordergrund

140 stimmberechtigte Delegierte aus Bünden und Verbänden waren wieder „live“ dabei, als die Sportjugend NRW jetzt den Jugendtag 2022 wie gewohnt in Ratingen abhielt. Neben der obligatorischen Genehmigung des Protokolls des Jugendtages und der Jahresrechnung 2021 standen der Wirtschaftsplan 2023, das neue Landeskinderschutzgesetz und Nachwahlen im Vordergrund.

War der letztjährige Jugendtag aufgrund der damaligen angespannten Coronalage noch digital, erinnerten nur noch die Maskenpflicht im Saal am Krummenweg in Ratingen und ein empfohlener Selbsttest an einen nicht ganz „normalen“ Jugendtag. Für die reibungslose Durchführung und die notwendige Technik sorgten wieder zahlreiche hauptberufliche Mitarbeiter*innen des Landessportbundes und der Sportjugend NRW.

Verlässliche Zusammenarbeit
LSB-Präsident Stefan Klett, der nach der Eröffnung des Jugendtages durch Jens Wortmann in seinem Grußwort vor allem die aktuelle Situation des Sports in NRW skizzierte, hob auch die gute und verlässliche Zusammenarbeit mit der Sportjugend NRW hervor: “Dem Sport und den Sportvereinen ist in den letzten zwei Jahren viel abverlangt worden, das hat wirklich viel Kraft gekostet. In diesem Zusammenhang konnten wir unter anderem zusammen mit der Sportjugend unsere Positionen und Forderungen bei der Zielvereinbarung ab 2023 gegenüber der Landesregierung einbringen. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle bei der Sportjugend für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken, stellvertretend für die ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiter*innen bei Jens Wortmann und Martin Wonik“.

Vortrag zur Prävention sexualisierter Gewalt im Sport
In ihren Beiträgen informierten Dr. Birgit Palzkill, die unabhängige Beauftragte zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport des Landessportbundes NRW, und Dorota Sahle, Referentin Sexualisierte Gewalt im Sport, über zwei Studien und das im Aufbau befindliche Netzwerk. Zentrale Aussagen sind:
• Wir müssen uns der Tatsache stellen: Es gibt sexuellen Missbrauch und schwere Fälle sexueller Gewalt auch im Sport.
• Die Ideale des Sports, die Tatsache, dass Sport eine hohe Bedeutung und einen großen Wert für Menschen hat, all dies darf nicht zu der Annahme führen, es gäbe keine Formen auch schwerster sexueller Gewalt im Sport.
• Auch im eigenen Nahfeld, im eigenen Verein oder Verband können Gewalttaten vorkommen. Denn sexuelle Gewalt, insbesondere gegen Kinder und Jugendliche ist in der Regel nicht sichtbar!

Bericht des Jugendvorstandes
Jens Wortmann hob besonders die Entwicklung eines digitalen Jugendordnungstools für Sportvereine, die gezielte Förderung des U7 Bereichs und den Rechtsanspruch auf einen Ganztagsbetreuungsplatz ab 2026 hervor. Darüber hinaus nannte er unter der Überschrift „Persönlichkeit entwickeln durch Jugendverbandsarbeit im Sport“ die Bereiche
• Sprechersystem Freiwilligendienste –Treffen zur Landtagswahl mit den MDL, Mitbestimmung und Demokratieförderung, Juniormanager*in neue Konzeption, Qualifizierung für den Verein
• Talente von heute –Führungskräfte von morgen, neu aufgelegt
• DigiDates mit unterschiedliche Themen, z.B. Sexismus im Sport
• Gedenkstättenfahrt für junge Engagierte, Erinnerungskultur
• J-Teams für NRW, J-Team Treffen zur Vernetzung

Alle Anträge einstimmig angenommen
Danach ging es im parlamentarischen Teil um obligatorische Tagesordnungspunkte und Beschlüsse wie u.a. die Genehmigung des Protokolls des Jugendtages 2021, die Jahresrechnung, die Entlastung des Vorstandes, den Wirtschaftsplan 2023, die Verteilung der Kinder-und Jugendförderplanmittel oder die Änderung der Förderrichtlinien Kinder- und Jugendarbeit. Alle entsprechenden Anträge wurden von den Delegierten einstimmig angenommen.

Landeskinderschutzgesetz
Besonderen Raum nahmen die Erläuterungen ein zu diesem am 1. Mai 2022 in Kraft getretenen Gesetz und die damit verbundenen Umsetzungsmaßnahmen, zu der die Sportjugend und seine Mitgliedsorganisationen verpflichtet sind. Ziel des Gesetzes ist es, die Arbeit der Jugendämter und Träger der freien Jugendhilfe bei der Abwehr von Kindeswohlgefährdungen zu unterstützen. Die Umsetzung des Gesetzes fordert u.a. die verpflichtende Anwendung von Kinderschutzkonzepten in der „sportlichen und freizeitorientierten Jugendarbeit“.

Nachwahlen
Da der stellvertretende Vorsitzende der Sportjugend NRW Julian Lagemann vor kurzem auf der Vollversammlung der Deutschen Sportjugend als neues Vorstandsmitglied gewählt wurde, musste ein*e Nachfolger*in für ihn gefunden werden. Einstimmig wurde Laura Hantke aus dem Jugendvorstand zur neuen Stellvertretenden Vorsitzenden der Sportjugend NRW gewählt: „Ich war sieben Jahre lang als Mitglied im Vorstand und freue mich sehr, jetzt die Nachfolge von Julian Lagemann als Stellvertretende Vorsitzende der Sportjugend NRW antreten zu können. Meine Herzensthemen sind neben Schule, Kita und Sportverein jetzt vor allem die Qualifizierung, der Schulsport und der Rechtsanspruch im Ganztag. Themen, in denen ich zuhause bin und für die ich mich zukünftig einsetzen werde“. Für Laura Hantke wurde danach Carmen Schomann aus Ochtrup als Nachfolgerin für den Bereich Kinder- und Jugendsportentwicklung in den Jugendvorstand gewählt.

Ulrich Beckmann
Fotos: Andrea Bowinkelmann

 

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