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Artikel

Kibaz im Wald

| Allgemein (Sportjugend)

Ein FSJ-Projekt in Zeiten von Corona

Kinder brauchen #trotzdemSPORT! Getreu dem Motto des Landessportbundes hat Tobias Korte, FSJler des HSC Haltern /Sythen in Kooperation mit dem Kreissportbund Recklinghausen das „Kibaz im Wald“ entwickelt. Durch das Stationsspiel nach dem Prinzip von „Geocaching“ hat der 18-jährige Freiwillige bis Ende Januar nicht nur viele Familien in Bewegung gebracht, sondern daraus auch sein FSJ-Projekt gemacht.

„Das Kibaz im Wald lief von Anfang an super“ sagt Tobias Korte, der nicht nur FSJler beim HSC Haltern/Sythen ist, sondern auch aktiver Handballer, Schiedsrichter und Trainer der männlichen E1- und B-Jugend. „Ende Dezember hatten sich in die kleinen Logbücher schon über 50 Familien mit insgesamt über 100 Kindern eingetragen. Die Aktion war zunächst nur bis zum 20. Dezember ausgeschrieben, da der Lockdown jedoch verlängert wurde und ich von vielen Familien eine positive Rückmeldung erhalten hatte, hatte ich sie mit den neuen Corona-Beschlüssen bis zum 31. Januar verlängert“. Am Ende waren es dann über 120 Teilnehmende.

Kinder gehen auf Dosenjagd!
Welche Idee hinter der Verbindung zwischen „Kibaz im Wald “ und „Geocaching“ steckt, hat „Toko“, wie er im Verein genannt wird, auf den Internetseiten der HSC Haltern/Sythen so beschrieben: „Wandern ist gesund und macht Spaß. Kinder finden Wandern jedoch meistens langweilig, öde und lästig. Es gibt jedoch für jedes Kind im Wald viel zu entdecken! Der Wald ist ein riesiger Abenteuerspielplatz, in welchem Kinder viele neue Sachen lernen können. Aber wie motiviere ich mein Kind dazu, einen Spaziergang durch den Wald zu machen? Wie kann sich mein Kind im Wald am besten austoben? Kinder gehen jetzt auf Dosenjagd!

Gut vorbereitet
Jede Familie konnte beim „Kibaz im Wald“ eigenständig fünf Bewegungsstationen absolvieren. Dazu hatte „Toko“ auf einer Strecke von knapp 2,5 Kilometern fünf Dosen verteilt. Nach dem Prinzip von Geocaching mussten die fünf Dosen mit Koordinatenangaben oder Wegbeschreibungen gesucht und gefunden werden. Für die Strecke mit den Stationen sollten die Familien eine Zeit von etwa 1,5 bis 2 Stunden einplanen. Start- und Endpunkt war der Waldspielplatz in Flaesheim, einem Stadtteil von Haltern am See.
Um auf „Kibaz im Wald“ aufmerksam zu machen, nutze Tobias mehrere „Kanäle“. Neben einem ganzseitigen Artikel in der Lokalzeitung „habe ich in den örtlichen Kindergärten Laufkarten verteilt und über Social Media und den Internetseiten des HSC und des KSB Recklinghausen auf das Projekt aufmerksam gemacht. Innerhalb des Vereins habe ich zudem Informationen für die Mannschaften der Minis bis zur D-Jugend verteilt“.

So funktioniert‘s
An den Dosen mussten die Familien eigenständig kleine Bewegungsaufgaben absolvieren. An einer Station wurden optional Buntstifte und weißes Papier benötigt, weitere Materialien waren nicht erforderlich. Außerdem konnten die Familien eine Laufkarte mit zwei Codewörter ausfüllen, die sich in jeder Dose befanden. Vollständig ausgefüllt konnten die Laufkarten entweder in der Geschäftsstelle des HSC abgegeben oder geschickt werden oder in dem Kindergarten oder der Grundschule des jeweiligen Kindes in Haltern abgegeben werden. Alle Kinder, die bis Ende Januar erfolgreich teilgenommen hatten, erhielten jeweils eine Kibaz-Urkunde, das Kibaz-Malbuch und die Kibaz-Buntstifte.

Wie geht es weiter?
„Die Dosen werden erstmal weiterhin im Wald bleiben und alle Aufgaben online verfügbar sein“ sagt Tobias. „Um langfristig den Wartungsaufwand, den die leicht zu entwendenden Dosen mit sich bringen, zu minimieren, möchte ich beim Regionalverband Ruhr (RVR), der für den Wald zuständig ist, eine Kooperation anfragen. So könnten die vorhandenen Kinderwanderwege zum Beispiel über QR-Codes auf Schildern auch als Bewegungsparcours nachhaltig genutzt werden. Aufgrund der vielen positiven Resonanz möchte ich das Projekt eigentlich langfristig erhalten“. Ob es dann noch unter dem Namen "Kibaz im Wald" laufen kann oder einen anderen Namen bekommt, wird Tobias mit dem RVR und der Sportjugend NRW absprechen.

Wenn sein FSJ-Jahr beendet ist, will „Toko“ neben seinem Engagement im Verein voraussichtlich an der FH Dortmund „Digitale Technologien“ studieren und hoffentlich bald wieder Handball spielen können.

Ulrich Beckmann
Foto: HSC Haltern/Sythen

 

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