Bild oben(v.l.n.r.): Ulrich Beckmann (Sportjugend NRW), Reinhard Ulbrich (LSB-Präsidiumsmitglied und Sprecher der Bünde), Kerstin Baringhorst (Leiterin Bewegungskindergarten „Kreisel“), Nicola Fahrland (KSB Borken/Beraterin der Bewegungskindergärten), Andrea Strehlau (Ehemalige Leiterin Bewegungskindergarten „Kreisel“), Wolfgang Reinert (Präsident des KSB Borken)
KSB Borken feiert mit seiner Kita „Kreisel“ Jubiläum
Vor 20 Jahren ist die Kita „Kreisel“ des Kreissportbundes Borken als erster Anerkannter Bewegungskindergarten des Landessportbundes in NRW ausgezeichnet worden.
In einer Feierstunde beim Kreissportbund in Borken, bei der auch das neue Sport- und Bildungszentrum vorgestellt wurde, lobte Reinhard Ulbrich, LSB-Päsidiumsmitglied und Sprecher der Bünde, in seiner Laudatio das einzigartige Engagement des KSB für die ganzheitliche Bewegungsförderung von Kindern: “Was der Kreissportbund anfangs mit der Kita Kreisel und jetzt mit weiteren vier Bewegungskindergärten hier in den letzten 20 Jahren aufgebaut hat, ist wirklich bemerkenswert. Es zeigt eindrucksvoll das Selbstverständnis des KSB Borken als Partner für alle bewegungsfreudigen Menschen von klein auf. Stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KSB möchte ich Georg Hebing danken, der mit seinem Engagement und seiner Tatkraft wesentliche Pionierarbeit als Träger von Bewegungskindergärten in NRW geleistet hat“.
Bewegung und ganzheitliches Lernen
Schon 1996 wurde die Kita „Kreisel“ als Vier-Gruppeneinrichtung eröffnet. Von Anfang an dabei war Andrea Strehlau, die den Kindergarten zunächst als stellvertretende Leitung, dann als Leitung mit aufgebaut hat. Sie erinnert sich noch gut, dass der „Kreisel“ mit seinem Konzept „Bewegung“ in der Öffentlichkeit anfangs kritisch gesehen wurde und als „Sportkindergarten“ bezeichnet wurde: „Nach einem Jahr hatte sich aber herumgesprochen, dass es bei uns nicht in erster Linie um Sport, sondern um Bewegung und damit verbundenes ganzheitliches Lernen geht. Und dann war der Kreisel auch voll belegt“.
Außergewöhnliche Bauweise
Andrea Strehlau selbst kam damals von einem konfessionellen Träger und konnte von Anfang an das Konzept „Bewegung“ mit gestalten: „Das war für mich natürlich ein ganz anderes Arbeiten, aber ich fand das toll, dass wir von Anfang an die Möglichkeit hatten, die Räume mit einzurichten und das Bewegungskonzept mit aufzubauen und umzusetzen“.
Von Beginn an wurde der Schwerpunkt der Arbeit im „Kreisel“ mit seiner damals noch außergewöhnlichen zweigeschossigen Bauweise und Außenrutsche auf Bewegung gelegt. Dazu gehörte auch, dass alle Erzieherinnen, die im Kreisel beschäftigt waren, vorab die damalige Sportjugend-Sonderausbildung „Bewegungserziehung im Kleinkind- und Vorschulalter“ absolvierten.
Ganz bewusst in den „Kreisel“
Viele Eltern hatten sich vor 20 Jahren ganz bewusst für den „Kreisel“ entschieden. „Wir haben in den ersten Jahren Familien gehabt“, sagt Andrea Strehlau, „die aus den Außenbezirken von Borken kamen und ihr Kind ganz bewusst in den Bewegungskindergarten gebracht haben und dafür auch etwas weitere Wege in Kauf genommen haben“.
Mittlerweile hat der KSB Borken fünf anerkannte Bewegungskindergärten, was Andrea Strehlau - die jetzt gleich zwei Kitas leitet - auch aus personellen Gründen vorteilhaft findet: „Wir sind jetzt beim KSB Borken rund 70 Mitarbeiterinnen und das ist natürlich toll, dass wir Personal untereinander austauschen oder uns unterstützen können, wenn in irgendeiner Kita mal ein Engpass entsteht“.
Alle leben Bewegung
Davon profitiert auch Kerstin Baringhorst, die seit drei Jahren die Leitung des „Kreisels“ übernommen hat: „Nach wie vor sind wir sozusagen als „Mutterhaus“ daran interessiert, dass alle Kolleginnen die Bewegungsförderung leben und sich fortbilden. Und es ist für uns ganz wichtig, dass natürlich die Kinder und vor allem die Eltern den Bewegungsaspekt leben. Dazu gibt es bewegte Elternabende mit Praxistipps für zuhause, Elternkurse zu verschiedenen Themen und Bewegungs- und Spielfeste“.
Bewegtes Netzwerk im Umfeld
Darüber hinaus kümmern sich Kerstin Baringhorst und Ihre Kolleginnen aber auch um weitere Kontakte im Umfeld des anerkannten Bewegungskindergartens, der seit 2016 auch den Pluspunkt Ernährung hat: “Den Bewegungsaspekt beziehen wir nicht nur auf die Kita, sondern binden Nachbarn, soziale Einrichtungen wie Seniorenheime, Grundschulen und Sportvereine mit ein und schaffen so ein bewegtes Netzwerk und partnerschaftliche Beziehungen“.
Sport- und Bildungszentrum
Zum eingangs erwähnten Selbstverständnis des KSB Borken als Partner für alle bewegungsfreudigen Menschen passt auch das neue Sport- und Bildungszentrum des KSB Borken, das in derselben Feierstunde vorgestellt wurde. Nach nur neun Monaten Bauzeit startete im August 2019 der „Verein zur Bewegungsförderung/Psychomotorik im Kreis Borken“ mit den ersten Rehasportangeboten. Kurse des Sportbildungswerks für verschiedene Zielgruppen und ersten Qualifizierungsmaßnahmen des KSB folgten.
Kreisweite Qualifizierungen
Wolfgang Reinert, Präsident des KSB Borken und Außenstellenleiter des Bildungswerkes skizziert die Bedeutung des Sport- und Bildungszentrums vor allem für die Qualifizierung im Bereich der Bewegungsförderung: „Eines der großen Schwerpunkte im KSB Borken sind unsere Bewegungskindergärten. Und um diese weiter zu entwickeln, benötigen wir Erzieher/innen, die im Bereich Bewegungsförderung qualifiziert werden müssen, idealerweise in unserem neuen Sport- und Bildungszentrum. Dazu kommt, dass wir auch dafür sorgen wollen, dass neben den bestehenden 21 Anerkannten Bewegungskindergärten im Kreis Borken weitere Kindergärten zu Bewegungskindergärten werden und wir die notwendige Qualifizierung sicherstellen können“.
Bewegungskindergärten im KSB Borken
Anerkannter Bewegungskindergarten des Landessportbundes NRW
Ulrich Beckmann
Fotos: KSB Borken